Wieder bin ich im Verzug mit meinem Blogpost, schließlich bin ich schon wieder den dritten Tag auf meiner absoluten Herzensinsel Koh Phangan. Heute ist das Wetter allerdings grau, stürmisch und nass und so sitzen wir auf der Veranda unseres Hotels, direkt am Meer und sehen den aufgepeitschten Wellen zu, begleitet vom Prasseln des Regens auf dem Dach.
Aber nun zurück nach Georgetown! Irgendwie war das wieder einmal so eine Art Zwischenstopp auf unserem Weg rauf nach Thailand, allerdings habe ich auch wirklich schon viele tolle Dinge über die Stadt gehört und gelesen. Die Busfahrt von Kuala Lumpur war wunderbar komfortabel und angenehm und dauerte auch nicht besonders lang. Unser Appartment war zwar deutlich weniger luxuriös als das in Kuala Lumpur, hatte aber auch einen Pool im 9. Stock, den ich auch ausgiebig genutzt habe – vor allem während der heißen Mittagsstunden. Ansonsten sind wir vor allem herumgestreunt, ohne Plan und Ziel. Georgetown ist bekannt für seine street art und seine Multikulturalität. Das bedeutet, man findet sowohl chinesische Tempel als auch hinduistische und buddhistische Tempel, aber ebenso Moscheen und christliche Kirche. Die Stadt ist modern und hip und gleichzeitig findet man an vielen Ecken Märkte und Streetfood Stände mit traditionellem Essen und ohne jeden Schnick-Schnack.
Wir haben „Little India“ gefunden, einen Bereich der Stadt, in dem sich indische Restaurants, Geschäfte, Tempel und Streetfood-Stände aneinander reihen. Wir haben dort unser allerliebstes indisches Essen gefunden und es war fantastisch! Pani Puri, Chicken Butter Masala und Paneer Butter Masala. Auf der Straße gab es einen Masala Chai, original im Plastiksackerl (ja, ich weiß – Müll…).
Malaysische Küche wurde natürlich auch probiert, zum Beispiel Nasi Lemak – Reis mit scharfer Soße, wahlweise Hendl, Erdnüssen, einem gekochten Ei und Mini-Fischchen (hab ich aussortiert, haha).
Bekannt ist Georgetown außerdem für die sogenannten Clan-Jetties. Das sind große hölzerne Stege, die weit ins Wasser reichen und auf denen Häuser gebaut wurden, in denen die Nachkommen chinesischer Einwanderer leben. Jeder Jetty wird dabei von einem Clan bewohnt, deren Mitglieder üblicherweise den selben Nachnamen haben und aus ähnlichen Gegenden eingewandert sind. Die Jetties wurden benutzt um Handelsschiffe anlegen zu lassen, die Häuser waren ursprünglich bessere „Wartehäuschen“ für die, die auf Schiffe warteten. Nun sind es Wohnhäuser und Geschäfte, außerdem eine Touristenattraktion und Teil des Weltkulturerbes Penang/Georgetown. Der bekanntest Jetty ist der Chew-Jetty, den wir uns auch angeschaut haben. Dort habe ich Muah Chees probiert – quasi eine chinesische Abwandlung der japanischen Mochis. Sie bestehen aus einem halbflüssigen, klebrigen Reismehl-Teig, der in einer Mischung aus Erdnusspulver, Zucker und Sesam gewälzt wird und in kleine Stücke geteilt wird. Soooooo gut!!!!
Im danebenliegenden Foodcourt haben wir auch gegessen, ich aber nur Suppe – ich kämpfe nämlich immer noch mit meinem Magen… Und dann habe ich noch ein absolutes Highlight gefunden: Das Chinahouse! Von außen unscheinbar, gibt es drin nicht nur eine riesige Auswahl an unwahrscheinlich guten Kuchen, es ist auch ungefähr das längste Restaurant, das ich je gesehen habe. Das Gebäude ist schmal aber erstreckt sich über viele Meter Länge. Die Räume sind kreativ dekoriert, viel Vintage und super gemütlich. Auch der Garten ist ein Schmuckstück und ich habe dort einen sehr guten Caesars Salad gegessen. Es tut mir wirklich ein Stück weit weh, immer wieder westliches Essen zu bestellen, anstatt lokalen Gerichten, auf die ich doch so neugierig wäre. Aber vieles hier ist wirklich scharf und außerdem gibt es Fleisch ohne Ende, haha. Das verträgt mein Magen derzeit noch weniger als sonst. Immerhin habe ich mich auf einem der Nachtmärkte getraut, ein sogenanntes Tausendjähriges Ei zu bestellen. Der Name ist aber schwer übertrieben, in Wahrheit sind die Eier nur einige Wochen alt und erhalten Farbe und Konsistenz durch Fermentation und Gewürze. Sie werden dadurch haltbar (angeblich unterkühlt bis zu 3 Jahre!) und erhalten einen eigenen Geschmack, der als Delikatesse gilt. Nunja, haha. Grausig war es wirklich nicht! Das Eiklar hat eine feste, gelatineartige Konsistenz und der Geschmack ist etwas seltsam. Ich bin jetzt kein großer Fan davon, es war aber weit weniger spektakulär als gedacht.
Am letzten Abend in Georgetown waren wir dann bedingt durch Wetter und Müdigkeit direkt neben unserem Hotel Sushi essen. Das war dann auch überraschend gut und außerdem sehr günstig (Lachs-Sashimi, zwei Stück um 50 Cent). Zudem „arbeitet“ dort ein Servierroboter, der allein schon ein Erlebnis war, hihi.
Und dann ging es also Richtung Thailand – wieder per Bus. Ich glaube, wir dachten, wir könnten uns damit Geld sparen im Vergleich zu einem Flug, was aber nur insofern stimmt, als dass wir uns die Kosten für Gepäck gespart haben. Dafür war die Reise eine echte Tortur und dauerte insgesamt 13 Stunden. Der erste Minibus war noch ganz okay, vier Stunden bis nach Hat Yai in Thailand. Die darauffolgenden Strecke bis Surat Thani war aber echt Hölle. Bei gefühlten 38 Grad und einem vollgepackt Minibus, hat die Klimaanlage nicht mal annähernd den Effekt gehabt, den sie hätte haben sollen. Insgesamt 6 Stunden waren wir unterwegs und ich am Limit. Beine ausstrecken war nur in den wenigen Pausen möglich, weshalb meine Füße grausig angeschwollen waren und es war einfach so unfassbar heiß. Wir waren heilfroh, als wir spätabends in unserem Zimmer ankamen, wissend, dass uns nur noch eine kurze Bootsfahrt am nächsten Tag von Koh Phangan trennt.
Da sind wir nun also und es ist wieder wuuuuunderschön. Unser Hotel (das erste von 3 innerhalb von 2 Wochen – Hochsaison sei Dank, haha) liegt direkt am Strand, weshalb wir bisher auch nur dort gemütlich abhängen und nur zum Essen mit den Rollern raus fahren. Wenn ich Lust bekomme, werde ich sicher auch wieder Workshops besuchen und meine Freunde treffen, aber derzeit ist mal chillen angesagt. Ein Wermutstropfen bleibt mein Magen. Nachdem mir der Arzt in Kuala Lumpur ja nur Übersäuerung diagnostiziert hat, sind nach entsprechender Behandlung die Beschwerden leider nicht verschwunden. Nach ein wenig Recherche (ja ich weiß, aber ich nehme mich wenigstens ernst im Vergleich zu jenem Arzt…) nehme ich an, ich hab mir ein Bakterium eingefangen – die Symptome passen jedenfalls haargenau. Außerdem sind Magenprobleme für mich wirklich etwas neues, damit hatte ich wirklich noch nie zu tun. Da Thailand das Land der absoluten Freiheit ist, bekommt man dort auch so gut wie alle Medikamente ohne Rezept in der Apotheke. Ich habe mich jetzt also mit Antibiotika eingedeckt und hoffe SEHR, dass die bald helfen! Es macht mir vor allem mental sehr zu schaffen, dass es mir immer wieder so schlecht geht nach dem Essen – ohne dass ich weiß warum. Es bleibt auch die Sorge, dass es eben nicht besser wird… Drückt mir also bitte fest die Daumen.
Zur allgemeinen Erheiterung noch ein Video von Jack, der Lichtschalter-Bingo spielt, haha. Nirgends in Europa habe ich je so viele Lichtschalter gesehen, wie in den Zimmern hier! Da bleibt es ein lustiges Spiel, herauszufinden, welcher was macht.
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