Koh Phangan – struggles

Wenn ich hier mit dem Roller über die Insel fahre, die vertrauten Orte sehe, wenn die Erinnerungen hoch kommen, dann ist das hier immer noch MEIN Ort. Dann fühl ich wieder diese Leichtigkeit, Schönheit und Lebensfreude, das Gefühl, dass hier einfach alles so gut ist.

Leider ist nicht alles so wunderbar wie es sein könnte und wie ich es mir wünschen würde. Mein Magen macht immer noch Probleme, auch eine Woche Antibiotika haben daran nur bedingt etwas geändert. Gerade starte ich noch den letzten Versuch mit drei Tagen strenger Diät etwas zu bewirken, bevor ich sonst am Montag ins Krankenhaus gehe. So kann es absolut nicht weitergehen, ich kann nichts wirklich genießen hier – vor allem natürlich auch das tolle Essen, das ich einfach nicht vertrage. Dazu kommt das Gefühl von Hilflosigkeit, weil ich nicht weiß, was mir fehlt und wie das wieder gut werden kann. Ich hab Angst vor dem Krankenhaus, vor allem so weit weg von daheim. Immer mehr stellt sich auch Frustration ein, etwas zu verpassen. Weder kann ich Workshops besuchen, die mich interessieren, noch all das herrliche gesunde Essen und meinen geliebten Kakao genießen. Über allem schwebt dieses Kranksein und nimmt so viele Kapazitäten ein, dass es auch zwischen Jack und mir kriselt.

Weiterhin versuchen wir natürlich das Beste draus zu machen. Wir waren am Zen Beach und ach, es ist einfach sooooo schön dort! Unendlich viele wunderschöne Erinnerungen verbinde ich mit diesem Ort… Heute waren wir außerdem in Haad Rin, einem der schönsten Strände der Insel, an dem einmal im Monat auch die Fullmoon-Party stattfindet. Wir haben Irmina und Michal bei der Mittwochs-Seaboard-Party getroffen, waren (immerhin) ein paar mal super gut essen und genießen unser zauberhaftes Hotel im Pool, umgeben von duftenden Frangipani-Bäumen.Am Valentinstag hab ich soooo schöne Blumen bekommen und ich selber hab Jack auch eine Rose geschenkt.

Mein Geburtstag war naja… Interessanterweise hat der runde Geburtstag hier ein wenig von seiner Bedeutung verloren – zumindest was das Gefühl betrifft, man müsste mit 40 jetzt wissen, was man im Leben will und so. Auf Reisen, wo man mit ganz anderen Dingen konfrontiert ist als zu Hause, fällt das irgendwie leichter und es ist noch egaler als sonst, wie alt man ist. Somit war es für mich auch voll okay, keine große Feier oder so zu haben, es geht mir ja noch dazu nicht wirklich gut. Mir war aber nicht ganz klar, dass Jack Geburtstage eigentlich eher als ganz normale Tage betrachtet und es auch nur so kennt. So hab ich zwar eine sehr liebe Karte bekommen, aber das wars dann auch. Irgendein Geschenk hab ich mir weder erwartet noch gewünscht (muss ja alles herum geschleppt werden, haha), aber ich hab unwillkürlich an meinen Geburtstag letztes Jahr gedacht, als ich einen Tag lang wie eine Prinzessin behandelt wurde von all meinen geliebten Menschen hier. Der Unterschied ist doch signifikant…
Und ganz generell fehlen mir die Leute vom letzten Jahr. Vielleicht fehlen mir sogar überhaupt Leute. Also der Austausch mit anderen, der Input, die Gesellschaft und Gemeinschaft. Da war so eine geistige und emotionale Fülle! Und die fehlt mir sehr. Rückblickend war die Zeit hier letztes Jahr noch besonderer, einzigartiger, schöner und reicher als ich es damals fand. Dieses unsagbare Glück, das Gefühl zum absolut richtigen Zeitpunkt am absolut richtigen Ort zu sein und dass sich einfach alles fügt wie es soll… Und das Gefühl zu Hause zu sein, so weit weg von daheim. Mir wird klar, dass es nur deshalb so toll war, weil alle Komponenten zusammen gepasst haben. Da war Arnijs, der mir so sehr ein Vorbild und ein Freund war und dem ich gefallen wollte – was mich sehr motiviert hat. Da waren die Tantra-Kurse, die mich so sehr mit einem Teil von mir in Verbindung gebracht haben, der mir gerade mal wieder verloren gegangen ist. Da waren ausgelassene Parties mit Christin und Liz und soooo viele Gespräche über Gefühle und Gedanken und ach. Ich weiß, dass sich die Zeit nicht zurückdrehen lässt und dass das was war, sich genau so nie wieder erleben lässt. Und doch suche ich glaub ich nach diesem Gefühl und ich weiß gerade nicht, wo und wie ich danach suchen soll. Wenn alles eine Bedeutung hat, welche hat dann diese unselige Magen-Geschichte?

Wir haben nun jedenfalls für den 23. Flüge nach Bangkok gebucht und am 27. geht es weiter nach Vietnam. Ich habe mir vorgenommen, bis dahin alles zu tun, damit es mir dann wieder gut geht, aber auch das Limit gesetzt, dass ich heim fliege, wenn nicht. Ich habe auch echt gute Ideen für nach meiner Reise, weil ich noch nicht sofort wieder in meinen alten Arbeitsalltag zurück möchte, ehrlich gesagt. Aber ich kann gefühlt nichts planen, weil ich nicht weiß wann und wie es mir geht und überhaupt. Ich fühl mich ziemlich lost gerade und wünsche mir etwas Koh Phangan magic. 🪄

Und dabei hab ich noch vergessen, dass auch Jack ein Unglück ereilt hat! Von einem Tag auf den anderen hat er plötzlich riesige Brandblasen an den Knien bekommen. Sonnenbrand jedenfalls nicht, die umliegende Haut ist nicht mal rot. Nach ein wenig Recherche scheint es ein Käfer (!!) gewesen zu sein, der bei Berührung Säure versprüht. Der arme Jack hat das nicht mal bemerkt… zum Glück sind die Blasen bereits am abheilen, aber Narben bleiben da ganz sicher zurück. Auf dem Foto waren die Blasen noch nicht so groß wie jetzt und der andere Fuß ist auch betroffen 😔

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