Koh Phangan, Bangkok, Vietnam, Bali – Hallo von der lazy blog bitch, die jetzt einen Monat lang hier nix geschrieben hat und daher jetzt wohl den längsten Beitrag ihres Lebens schreibt. Hat sich viel getan…
Jacks verbrannte Knie sind wieder ausgeheilt, er hat aber riesige Narben behalten – schon krass was so ein kleiner Käfer anrichten kann! Ich war schlussendlich auf Koh Phangan im Krankenhaus wegen meines Magens, allerdings kam dabei nur raus, dass der Arzt alles was ich gemacht habe befürwortet und sonst auch keine Ideen mehr hat außer einer Magenspiegelung. Er hat mir geraten keinen Kaffee oder Alkohol zu trinken (haha) und abzunehmen (äh, what?). Und ansonsten noch zwei Wochen Omeprazol und abwarten – ansonsten eben reinschauen. Einerseits eine positive Bestätigung, andererseits etwas ernüchternd. Nunja.
Ich habe letztlich auf Koh Phangan auch meine Freunde im Tantra Movement nicht besucht. Ich glaube einerseits weil es mir so mies ging, andererseits aber wohl auch aus der Befürchtung heraus, ich könnte einfach nur riesige Sehnsucht bekommen… Auf Phangan habe ich ja durchaus auch immer wieder damit gehadert, dass diese Reise so anders ist als die letzte, dass mir Menschen fehlen usw. Mittlerweile habe ich damit Frieden und ich hab auch etwas verstanden: Die letzte Reise war für mich, es ging um mich, darum mich zu erfahren und finden. Diese Reise nun ist für Jack und mich. Wir finden heraus wie wir zusammen funktionieren, jenseits der blinden Verliebtheit vom letzten Jahr. Was uns gut tut und was nicht. Was uns triggert und was uns hilft. Wir sprechen über die Zukunft und haben jede Menge Zeit zusammen. Der Gegenpol zur Fernbeziehung und mindestens ebenso herausfordernd, haha.
Was war sonst noch so los auf Koh Phangan? Jack und ich waren an unserem Jahrestag (also der Kennenlern-Jahrestag) an dem Ort, wo wir uns erstmals getroffen haben – am Zen Beach. Wir waren im besten Cake-Place und beim Inder und im besten Veganen Restaurant der Insel. Außerdem haben wir endlich einen Ausflug nach Koh Ma gemacht. Das ist eine winzigkleine Insel nordwestlich von Koh Phangan, zu der man bei Ebbe über eine Sandbank spazieren kann. Außerdem ist es einer der wenigen Orte, an denen man schnorcheln kann. Das haben wir dann auch versucht und es war schön, wenn auch im Vergleich zu anderen Orten in Asien nicht so beeindruckend. Leider mussten wir für die letzten paar Tage dann in ein Hostel übersiedeln. Zwar mit Doppelzimmer und ganz nostalgisch eben jenes Hostel in dem wir letztes Jahr auch gewesen waren, aber es war nicht geil. Jede Nacht Party dass die Wände wackeln bis 2 Uhr früh – nicht mal die guten Ohropax haben da geholfen. Dafür haben wir uns dann unsere langersehnten Tattoos stechen lassen. Einer unserer Insider-Schmähs ist es nämlich, dass wir uns gegenseitig „silly goose“ nennen – vor allem natürlich wenn einer was doofes macht. Und so haben wir unsere persönlichen silly geese jetzt an ähnlichen Stellen verewigt. Ne Art Partnertattoo, aber eins das mir nicht die Fußnägel hochrollt, haha.
Nicht so toll war dann, dass ich auch noch ein richtig unangenehmes Haut-Ekzem bekommen hab. Sowas hatte ich noch nie und daher hat es auch erstmal gedauert bis ich es überhaupt bemerkt habe. Zwei verschiedene Salben und drei Wochen hat es gebraucht, bis dieser Spuk vorbei war…
Jack und ich haben auch einen (einzigen, haha) Workshop zusammen gemacht: embodied intimacy. Und auch wenn ich während des Workshops durchaus bemerkt habe, dass ich gern auch mit anderen wieder mal in Kontakt gehe würde, war es ein gutes Gefühl, sich dafür zu entscheiden, das in diesem Moment mit Jack zu machen und das zu priorisieren.
Dann ging es für ein paar Tage nach Bangkok, weil die Flüge nach Vietnam so billiger waren. Wir waren in einem riesigen (744 Zimmer), altehrwürdigen Hotel, dessen Glanz zwar in die Jahre gekommen war, das aber immer noch wirklich beeindruckend aussah. Vor allem den Pool mit Aussicht haben wir genossen. Ansonsten waren wir noch im Kino und in Malls (es hatte 38 Grad…) und ich hab mir einen neuen Bikini gekauft. Jack trägt jetzt Birkenstock – der alte Hipster.
Und dann ging es auch schon weiter nach Vietnam. Jack und ich waren beide schon dort. Jack hat allerdings nur den Norden gesehen, ich den Norden und Da Nang/Hoi an. Also haben wir in letzterem angefangen um dann weiter Richtung Süden zu gehen. Oh achja, kurz vorher, noch in Bangkok war ich wieder einmal massiv am verzweifeln wegen meines Magens. Ich habe wieder mit dem Gedanken gespielt, nach Hause zu fliegen, bevor mir dann noch etwas anderes eingefallen ist. Bali. Da war ich schon zwei mal, ich mag es dort, es ist gerade Nebensaison und man kann dort sehr einfach gesund essen. Fast wäre ich also direkt von Bangkok nach Bali geflogen, aber dann wären das Visum für Vietnam und der Flug verfallen und irgendwie wollte ich das dann auch nicht… Ich habe aber mit Jack besprochen, dass wir nach Vietnam für die restlichen Wochen nach Bali gehen anstatt Kambodscha und Laos zu machen.
Als ich das letzte mal in Da Nang war, war es dort grau, bewölkt und regnerisch und ich hatte die Stadt somit als nicht besonders überwältigend in Erinnerung. Umso schöner war es dieses mal! Traumwetter, dabei aber nicht so unfassbar heiß und ebenso traumhafte Strände. Selbige haben wir dann auch ausgiebig genossen, ebenso wie vietnamesisches Essen – täglich ein Banh Mi war Standard, haha. Tatsächlich hat auf merkwürdige Weise mein Magen darauf sogar positiv reagiert… Wir waren auf dem Nachtmarkt und haben auch endlich einen Rollerausflug auf den Hai Van Pass („Wolkenpass“) gemacht. Der war letztes mal wegen Überflutung gesperrt. Und es hat soooo Spaß gemacht! Kühle Luft, spektakuläre Aussichten, gute Straßen und nicht zu viel Verkehr.
Außerdem waren wir für einen Tag in den Ba Na Hills, berühmt für die golden bridge. Ich war da schon, aber es ist halt ein Klassiker und wir hatten echt Spaß! Das Wachsfigurenkabinett hat es Jack angetan und ich musste unzählige Bilder schießen, haha. Er wurde seinerseits allerdings auch als Motiv herangezogen (im wahrsten Sinne des Wortes übrigens, die Dame hat ihn sich einfach geschnappt, hihi). Zu guter letzt sind wir noch 2x die Sommerrodelbahn hinuntergefetzt, wodurch wir dann allerdings blöderweise so spät dran waren, dass wir nur knapp die letzte Seilbahn gefunden haben und unser Fahrer geraume Zeit auf uns warten musste…
Dann ging es auch schon weiter nach Hoi An, einer meiner Lieblingsorte. Das Wetter war die ersten Tage reichlich kühl (24 Grad, brrrr), was wir zum herumspazieren genutzt haben. Als Jack an einem winzigen Streetfood-Wagen Banh Beo (eine lokale Spezialität) probiert hat, folgte eine ca. 15 minütige sehr unterhaltsame und lustige Interaktion mit der Verkäuferin und zwei ihrer Freunde. Alle waren offenbar sehr angetan von Jack und seinem Bart, niemand sprach englisch aber wir hatten alle eine gute Zeit.
Auch auf dem Nachtmarkt waren wir natürlich, wo wir dann noch in einer Bar mit balloons (mit Lachgas gefüllte Ballons, die man kaufen kann) gelandet sind. Am nächsten Tag hatten wir einen Kochkurs samt Marktbesuch und Mini-Bootstrip geplant. Die Augen der Kochlehrerin waren groß, als ich sagte, dass ich weder Fleisch noch Fisch wolle, aber ich fand alles auch mit Gemüse und Tofu hervorragend, haha. Auch die Bootsfahrt war spaßig und zuletzt bitte ich noch um Bewunderung für die Rose, die ich aus einer Tomate geschnitzt habe und für Jack, der unter Anleitung ein bisschen mit dem Feuer gespielt hat:
Einen Tag haben wir dann auch mal getrennt verbracht. Wir hatten nämlich geplant, mit dem Roller zu My Son zu fahren, Tempelruinen, die ca. 1,5 Stunden Fahrt entfernt von Hoi An zu besichtigen sind. Auf der Fahrt habe ich mich dann etwas darüber gewundert, warum es mir so heiß vorkam, auch der Fahrtwind half nur wenig. Am Ziel angekommen hab ich dann mal die Wetter-App gecheckt und ja: 39 Grad. Ein ziemlicher Unterschied zu den kühlen 24 Grad von ein paar Tagen zuvor… Noch dazu war es gerade Mittagszeit und somit habe ich Jack viel Spaß gewünscht und bin auf dem Absatz umgedreht und wieder zurück und in den Beach Club gefahren, während er brav besichtigt hat. Ich kann mit dieser argen Hitze einfach nicht, ich brauche da Wasser, haha. Am letzten Abend waren wir dann noch zu einer kleinen Party eingeladen, die das Personal unseres Hotels veranstaltet hat. Jack hat dabei eindrucksvoll seine Karaoke-Künste zur Schau gestellt, leicht unterstützt von ein paar Bier, hehe.
Leider hatten wir in Hoi An auch zwei richtige Streits, was sonst eigentlich so nicht vorkommt. Aber wir haben uns hervorragend getriggert und dann auch richtig gefetzt. Wir haben uns aber danach auch wieder gut ausgesprochen und so wies aussieht, haben wir beide dadurch auch viel gelernt und positives mitgenommen.
Schließlich haben wir zum Abschluss von Vietnam noch ein paar Tage in Saigon (Ho Chi Minh City) verbracht. Ich hab mir ehrlich gesagt nicht viel erwartet von einer Großstadt bei über 30 Grad, war aber letztlich wirklich positiv überrascht! Neben dem natürlich riesigen Angebot an internationaler Küche und mehr oder weniger schicken Restaurants gab es auch viele kleine Lokale mit regionalen Gerichten zum Schnäppchenpreis. Wir haben es ausgenutzt, wieder ins Kino gehen zu können und Dune 2 gesehen (bin etwas enttäuscht ehrlich gesagt) und waren im Kriegsmuseum. Das Museum war wie erwartet nicht leicht zu verkraften. Es wurden Kriegsverbrechen und sehr sehr deutliche Fotos davon gezeigt, ebenso wie die Langzeitfolgen von Agent Orange und co. Seltsam für mich war auch die heldenmäßige Darstellung der vietnamesischen Soldaten. Danach sind wir noch zufällig über ein wunderschönes vegetarisches Restaurant gestolpert, was die Stimmung wieder etwas aufgehellt hat.
Wir haben dann auch noch einen Tag lang die Stadt besichtigt, ganz klassisch touristisch im Hop-On-Hop-Off-Bus. Auch da gab es so viele schöne Fleckchen zu entdecken und es bleibt wie so oft noch vieles ungesehen, das zum Wiederkommen einlädt.
Und damit sind wir auch schon fast in der Gegenwart – nämlich auf Bali. Bali war 2018 meine erste Fernreise ohne Eltern und auch die erste Fernreise alleine (zumindest für 10 Tage). Auf Bali hat auch meine letzte Reise begonnen und nun bin ich also wieder hier. Jack war etwas skeptisch als ich vorgeschlagen habe, nach der eher hektischen Zeit in Vietnam gleich mal eine gute Woche an nur einem Ort, nämlich in Ubud zu verbringen. Mittlerweile will er gar nicht mehr weg, haha. Eigentlich ist hier noch Regenzeit, was sich auch dadurch bemerkbar macht, dass es jeden Tag regnet. Uns ist das aber recht egal, es regnet normalerweise nämlich nur kurz oder wenige Stunden und warm ist es trotzdem (sehr schwül natürlich und wir schwitzen wie verrückt, haha). Dafür hatten wir das unglaubliche Glück, Nyepi mit zu erleben. Nyepi ist der höchste religiöse Feiertag auf Bali, mit dem das alte Jahr endet und ein neues beginnt. An diesem Tag gelten strenge Regeln, wie zb. dass niemand sein Zuhause verlassen, arbeiten oder Feuer/Licht verwenden darf. Außerdem ist Stille gefordert, also auch kein Entertainment. 24 h lang steht die ganze Insel still und nichts rührt sich. Wir als Touristen in unserem zauberhaften Hotel hatten insofern Glück, dass uns Strom, eine kleine Küche und auch der Pool ganz normal zugänglich waren. Trotzdem haben wir uns vorgenommen, auch möglichst ruhig zu sein und haben somit viel gelesen und nur wenig geredet. Es war herrlich! Beide haben wir es so genossen, nichts wirklich tun zu können und diese Stille zu erleben.
Am Vortag von Nyepi wird übrigens noch groß gefeiert. unter anderem werden sogenannte Ogers in einer Parade durch die Straßen getragen. Die riesigen Dämonenfiguren werden von den Kindern und Jugendlichen der Dörfer aus Pappmaché gebastelt und dann vorgeführt. Anschließend werden sie wild geschüttelt, es wird geschrien, getrunken und Lärm gemacht, um die Dämonen möglichst wirksam zu vertreiben. Nyepi, der Tag der Stille am Tag darauf soll übrigens dazu führen, dass die Dämonen nicht zurückkommen, weil sich ja auf der Insel nichts rührt.
Und so faulenzen wir uns seit unserer Ankunft durch die Tage. Schwimmen im Pool, gehen mehrmals täglich essen (es ist so gut einfach!) und ins Kino. Wir spazieren herum, lesen und lassen es uns gut gehen. Es gäbe so viel zu sehen, zu erleben und zu tun, aber wir mögen grad nicht. Wobei wir uns heute das erste mal Roller geliehen und den Affenwald besucht haben. War schon lustig und auch sehr süß die unzähligen Tierchen zu beobachten und durch den Dschungel zu spazieren. Nur die Menschen mal wieder… Trotz zig Verbotsschildern wurden Affen angefasst und Eltern schickten ihre Kinder unbedarft ganz nah zu den Affenmamas mit kleinen Babies, um ein Foto zu machen. Jeder hat heute ein Handy mit super Zoom, trotzdem mussten einige natürlich ganz dicht heran. Seit diverser Affenattacken auf meiner letzten Reise bin ich da eher vorsichtig, haha.
Wer bis hier gelesen hat, bekommt von mir einen virtuellen Keks und jetzt noch ein paar allgemeine News. Ich habe meinen Rückflug nach Österreich für den 3. April gebucht und freu mich auch wieder auf daheim. Da mein Magen zwar oft besser, aber keinesfalls wieder ganz gut ist, freue ich mich quasi auch schon auf eine Magenspiegelung und hoffentlich funktionierende Behandlung. Jack bleibt nach meinem Heimflug noch für ein paar Tage in Bangkok. Er hat nochmal Lust auf ein bisschen Abenteuer, alleine reisen und Leute kennen lernen, ich hab aber so gar keine Lust mehr auf Großstadt bei 40 Grad. Danach kommt er für 1-2 Wochen nach Österreich, bevor das nächste Kapitel Fernbeziehung ansteht. Grob geplant ist dafür auch, dass er im Herbst dauerhaft nach Österreich kommt – dafür lernen wir brav deutsch, haha. Ich möchte wie schon gesagt nicht gleich wieder in einen Vollzeitjob, deshalb schwebt mir ein bisschen Workaway vor über den Sommer. Italien und England hab ich mir raus gesucht, es ist aber noch nichts in Stein gemeißelt. Außerdem will und muss ich dieses Jahr meine Lebensberater Ausbildung so gut es geht abschließen, da rennt mir nämlich langsam die Zeit davon… Es verspricht wieder ein spannendes Jahr zu werden und ich freu mich drauf!
Zum Schluss noch eine kleine Bitte: Wenn ihr Menschen kennt, die mein eBook vielleicht spannend finden könnten, gebt doch gern den Link weiter. Ich würds so schön finden, wenn noch mehr Leute daran teilhaben könnten, ohne gleich gefühlt hunderte Blogbeiträge lesen zu müssen. Danke euch! Und danke fürs mitlesen und geduldig sein und schön, dass es euch gibt.
Leave a Reply