Mein Leben in 52x35x20cm

Ungläubige Blicke, jedes Mal wenn ich erzähle, dass ich meine Reise lediglich mit einem Handgepäcksrucksack antreten werde. Obwohl ich jedes Mal mit vollster Überzeugung davon gesprochen habe, habe ich heute mit leisem Zweifel das erste mal probe gepackt.

Schlussendlich passte auch alles wie vorgesehen in den Rucksack, alles was ich mir auf die seit langem vorbereitete Packliste geschrieben hatte – die wiederum aus intensiver Recherche entstanden war. Soweit so gut also, mein Leben für die nächsten Monate passt also tatsächlich in diesen Handgepäcksrucksack. Beim Gedanken daran, wirklich nur noch diese paar Kleidungsstücke zur Verfügung zu haben, stellten sich dann aber doch leichte Beklemmungen ein.

Wer mich kennt, weiß, dass ich Shopping hasse. Ich will mich schon wohlfühlen in meiner Kleidung, aber besonders große Relevanz hat das Thema für mich jetzt nicht. Und obwohl ich vergleichsweise wenig Kleidung besitze, ist es eben doch deutlich mehr als 5 Shirts und 2 kurze Hosen.


Auch die Entscheidung an sich, was kommt mit und was nicht, war so mittel-einfach. Sicher mag ich, was ich eingepackt habe. Aber bin ich mir WIRKLICH WIRKLICH sicher, dass ich ganz genau diese 5 Shirts am allerliebsten tragen will? Und sonst keine?
Sicher kann ich mir auch an anderen Orten auf der Welt Shirts kaufen, quasi so viele ich will. Nur dass der Rucksack als solcher eben begrenzte Kapazitäten hat (was ich ja auch genau so möchte).
Ich denke also, ich werde meine liebste Entscheidungs-Taktik anwenden: Das vorsortierte Gepäck ein paar Tage liegen lassen, dann nochmal durchsehen und gegebenenfalls anpassen.


Eins ist mir mehr als klar: Selbst wenn man denkt, man würde auf Gegenstände/Kleidung und deren Auswahl keinen großen Wert legen, sind wir doch in einem solchen Überfluss zu Hause, dass eine so „kleine“ Auswahl sich tatsächlich wie eine Einschränkung anfühlt.

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