Urlaubsreif!

Einerseits passiert immer so viel, andererseits ist es eben wieder ein Alltag-Daheim-Leben und kein Reiseleben. Ich bin nicht so oft an atemberaubenden  neuen Orten, die ich mit der ganzen Welt teilen will oder habe Erlebnisse, die ich nie wieder vergessen werde. Es ist ein gutes Leben, es ist oft halt auch recht unaufgeregt.

Einer der größten Meilensteine, der kürzlich erreicht wurde: Hetty, unser T3 ist wieder auf der Straße und das Makeover ist auch abgeschlossen! Es hat wirklich lang gedauert und zwischendurch auch richtig Nerven gekostet, aber die viele Arbeit hat sich gelohnt. Ich finde den Innenraum nun endlich gemütlich und wohnlich und technisch ist sie in einem Zustand, in dem man sich nicht gleich Sorgen machen muss. Natürlich gibt es jede Menge Pläne für weitere Anpassungen und  Stellen, um die sich gekümmert werden muss. So soll sie einen neuen, besseren Kühler für den Sommer bekommen und Schiebefenster inklusive Rostbehandlung an den Fensterrahmen. Aber zuerst geht es nächste Woche in den Urlaub! Der erste mit Hetty und es geht endlich wieder mal ans Meer, genauer gesagt an einen meiner Lieblingsorte, nach Novigrad in Kroatien. Ganz entspannt auf einen Campingplatz und als Highlight treffen wir dort auch noch Claudia, meine Freundin aus der Schweiz und ihren Partner. Es wird gut gegessen, am Meer gesessen, gequatscht und gelacht und gelesen werden.

Ich merke, wie sehr ich diesen Urlaub brauche und das gefällt mir gar nicht mal so gut. Obwohl ich mein Leben als nicht besonders stressig bezeichnen würde, bin ich gefühlt am Limit und stehe latent unter Stress. Das äußert sich in einer wirklich kurzen Zündschnur und immer wieder in dem Gefühl von Überforderung. Vielleicht waren es die vielen Wochenenden, an denen ich die ganze Zeit nur am Bus gearbeitet habe und/oder mich um andere Dinge gekümmert habe. Jack und ich haben auch die Wohnung verschönert mit all den schönen Sachen, die er mitgebracht hat, vielen Pflanzen und neuen Vorhängen. Ich hab Vollgas gegeben bei meiner LSB-Ausbildung, auch wenn immer noch uuuunzählige Stunden Supervision und wasweißich fehlen bis zum Abschluss. Ich habe einige Kilos abgenommen, gebastelt, Fasching gefeiert und meinen Geburtstag gleich dazu, und mir wieder eine Möglichkeit gesucht, zu reiten.

Das sind alles wunderbare Dinge und ein Ausgleich zu meinem Arbeitsalltag – und dennoch sind es eben auch alles Dinge, um die ich mich in irgendeiner Form kümmern muss. Vielleicht sind es aber auch meine eigenen Erwartungen, die mich da so stressen, und das Gefühl, für alles zuständig zu sein. Schon komisch, ich erinnere mich noch daran, wie entspannt und in meiner Mitte ich vor einem Jahr war und jetzt bin ich ganz schön das Gegenteil davon…

Ein anderes Thema, das ich gerade angehe, sind meine Zähne. Nach einer notwendigen Wurzelbehandlung, an der ich noch wochenlang „Freude“ hatte, habe ich jetzt mal eins meiner längst überfälligen Implantate geplant. Kostet Überwindung und viel Geld (weil ich so lang gewartet hab damit…), aber fühlt sich richtig an.
Dank Steuerausgleich werde ich auch tatsächlich im Juli meinen letzten Kredit abbezahlen. Wird auch Zeit nach 14 Jahren – meine Güte! Ich merke, wie auch das ein großer Brocken ist, der immer so über mir schwebt. Weil ich natürlich meine Ausgaben im Griff haben muss, damit ich dieses Ziel erreiche und das nicht immer leicht oder spaßig ist. Aber das wird gut, das weiß ich auch!

Ich freu mich jedenfalls schon riesig auf die vielen Feiertage bzw. langen Wochenenden im Mai und Juni und hoffe, dass das erstmal genug Erholung gibt. Ende Mai geht es jedenfalls für einige Tage nach Lettland, zu einem Tantra-Festival und Arnijs besuchen. Ich bin sehr gespannt, fast schon aufgeregt und ich freu mich.
Außerdem merke ich, dass es mir gut tun würde, mal wieder ein paar Tage alleine zu verschwinden. Und arg ist es, dass ich da einen Widerstand dagegen in mir spür. Sogar für mich ist das grad außerhalb meiner Komfortzone… Es soll halt auch kaum was kosten und nicht zu weit sein und naja, haha. Wir werden sehen. Hetty wäre sicher dabei, bei nem kleinen Abenteuer nur mit mir.

Auch zuhause ist einiges los. Auch die letzten beiden unserer vier Hühner sind jetzt unter die Eierleger gegangen und sie sind soooo fleißig! 3-4 Eier pro Tag gilt es zu verbrauchen, was bedeutet, dass es grad sehr häufig Biskuitroulade gibt.
Außerdem wird im Laufe des Jahres unsere Heizung getauscht, weil wir ja grade noch so in die Förderung rein gerutscht sind. Anstatt der veralteten Ölheizung kommt eine Wärmepumpe.
Auch auf meiner Terrasse gibt’s noch viel zu tun. Es muss noch verfugt werden und die Umzäunung wird neu gemacht. Dann kann ich endlich mal meinen Rasenteppich ausrollen und hoffentlich genießen!
Die 3 Wintergast-Igel schlafen noch brav mehr oder weniger, freuen sich aber glaub ich schon auf die baldige Freiheit. Ich freu mich mit ihnen und bin sehr happy, dass es ihnen so gut geht und sie den Winter gut überstanden haben.

Jack befindet sich nun schon bald im Endspurt seines Master-Studiums. Seine Noten sind eigentlich immer herausragend gut und er arbeitet wirklich viel dafür. Mit Ende des Semesters bleibt dann „nur noch“ die Masterarbeit zu schreiben und dann hat er den Titel in der Tasche. Deutsch lernen stände aber auch noch auf dem Plan, das kommt leider weiterhin zu kurz. Er hat sich jetzt außerdem noch auf eine Stelle an der Uni beworben, die könnte er schon jetzt parallel zum Studium antreten. Das würde für ihn natürlich mehr finanzielle Freiheit bedeuten und außerdem übergangslos ein neues Visum. Mal gucken, was daraus wird.
Unser Alltag hat sich ein gegroovt. Wir sind meist ein echt gutes Team, wenns um das Bewältigen aller Aufgaben und Arbeiten geht. Tendenziell übernehme ich mehr, vor allem mental load und das nervt mich immer wieder mal. Ich erhoffe mir tatsächlich viel Erleichterung von einem besseren Umgang mit seinem ADHS, aber die dazugehörige Diagnostik und Therapie ist derzeit aus finanziellen Gründen noch nicht drin. Das Foto zeigt eines der lustigeren „Symptome“: Häferl an ungewöhnlichen Orten, haha.

Wenn ich jetzt selber mal so reinspüre, klingt das alles irgendwie ziemlich ernsthaft und schwer, merke ich. Vielleicht ist das auch das Geheimnis und der Schlüssel zu einem weniger gestressten Ich: mehr Leichtigkeit und die Dinge weniger ernst zu nehmen. Das wird jetzt auf jeden Fall erstmal mein Vorsatz für die nächste Zeit und dann gucken wir mal, was daraus wird. Der Frühling steht ja auch in den Startlöchern – und der ist ja nun wirklich immer eine Wohltat!


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